Veränderungen: Wenn Menschen und Organisationen sich entfalten
Nicht erst seit dem digitalen Wandel wird berufliche Flexibilität als wichtige Eigenschaft betrachtet. Schon in der Antike sah der Philosoph Aristoteles das persönliche Glück in einem tätigen Leben: Jedes Individuum solle die ihm oder ihr eigentümlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten entfalten. In der modernen Berufswelt wird dieses Vorhaben auch mit Konzepten des lebenslangen Lernen realisiert. Damit aber individuelle und organisatorische Veränderung erfolgreich gelingt, werden neben einer theoretisch und empirisch begründeten Bestandsaufnahme der persönlichen und organisatorischen Eigenschaften auch die Einstellungen der Menschen zur Position, der Organisation und dem Wandel selbst immer wichtiger.
Person und Organisation: Einstellungen und Eigenschaften wachsen aufeinander zu
Neben Maßnahmen zum Empowerment oder zum Steigern der Köhäsion innerhalb einer Orgganisation, ist auch die Passung der Fähigkeiten und Motive einer Person zu Veränderungsprojekten wesentlich. Sowohl die persönlichen Eigenheiten als auch die gelebte und die verordnete Unternehmens- und Führungskultur entscheiden über die Beschäftigungsfähigkeit (employability) und damit auch über die Zukunft der Mitarbeiter im Unternehmen. Ein empirisch bewährtes, mittlerweile klassisches Transfermodell vom Ende der 1980er Jahre umfasst drei Dimensionen für positiven Wissenstransfer bei Maßnahmen im Personalbereich: 1. Merkmale der Teilnehmer, 2. Merkmale der Arbeitsumgebung und 3. Merkmale der Maßnahmen. Fächert man diese Dimensionen auf, ergeben sich je nach Veränderungsprozess und -ziel unterschiedliche Prioritäten und damit verschiedene Felder wo die Passung zwischen Person, Situation, Organisation oder Team mißlingen kann.
Und neben den unterstützenden und entwickelnden Faktoren gibt es immer auch destruktive oder hemmende Einflüsse. Entscheidend ist die Kenntnis und der Umgang mit den Ansprüchen und Motiven aller Beteiligten. Werden diese Dimensionen nicht vorher erhoben, sind die falschen Teilnehmer, die falschen Maßnahmen oder die falsche Einbettung in den Arbeitsablauf bzw. das falsche Timing Ursache für Fehlinvestitionen. Dann sind Veränderungsprojekte, Personal- oder Organisationsentwicklung eine Vergeudung von Ressourcen auf allen Seiten.
Führungskultur im Wandel: Wenn Mitarbeitende sich die Initiative eines Subunternehmers aneignen
Das Führen von Mitarbeitern und Organisationen verändert sich: Die Dyade zwischen einzelner Führungskraft und Mitarbeitenden ist wichtiger geworden, Verantwortung wird von mehr Schultern getragen als bisher und die aufgaben- oder mitarbeiterorientierte Sicht wird um situative, unterstützende und kooperative Elemente ergänzt, um die wachsende Verantwortung und Autonomie in Teams erfolgsorientiert zu realisieren. Forscher beschreiben mit dem Begriff des Employability Management wichtige Faktoren des beruflichen Wandels in der Organisationswelt: für Personen, Teams und Abteilungen. Wie motivieren und realisieren Menschen den Hunger, die Lust und Hindernisse, sich dem Wandel zu stellen? Dieser neue Forschungszweig der Arbeitswissenschaften liefert methodische Grundlage für die Umsetzung in der Praxis. Der Begriff fokussiert dabei sowohl personale und wie organisatorische Bedingungen und deren Einfluss auf das Wachsen und Verändern von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ein einführender PDF-Artikel des Ludwigshafener Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) informiert zu diesem Thema eingehender.
Leistungen & Grundlagen
- Veränderung, Führungskultur, Employability Management, Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, Stressmanagement
- prospektive, prozessbegleitende oder summative Evaluationsprojekte nach Standards der Gesellschaft für Evaluation (DeGEval)
- (Führungs)-Erfahrung in der IT-Beratung, interner und externer Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus sowie im Personalwesen
- Mitglied im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), zertifiziert nach Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP)
Publikationen in folgenden Medien
ARD, Behördenspiegel, BIT, c’t, Computerwoche, ComputerZeitung, Deutschlandradio, DOQ, eCommerce, Elektrizitätswirtschaft, Financial Times Deutschland, Frankfurter Allgemeine Zeitung, GovernmentComputing, Handelsblatt, Informationweek, is report, IT-Director, iX, Neue Zürcher Zeitung, netzpiloten.de, telepolis.de, PR Forum, the step beyond, TIME Magazine, Wissensmanagement, Zeit, ZDF.
Buchbeitrag:
Die Bürogebäude der Zukunft sind Einfamilienhäuser – Wie die digitale Arbeitswelt unsere Zivilisation rettet, in: Dominik Rusisinger (2011). Online Relations. Schaeffer-Poeschl Verlag: Stuttgart.
Quellen:
Baldwin, T.T. & Ford, J.K. (1988): Transfer of training: A review and directions for future research. Personell Psychology 41 (1), 63-105.